Europaweite Videoüberwachung an Schlachthöfen und Dokumentation


Gast

/ #1924

2014-03-20 17:27

Gesendet: Donnerstag, 20. März 2014 um 00:32 Uhr
Von: hannover@tierschutz-landwirtschaft.de
An: hannover@tierschutz-landwirtschaft.de
Betreff: Die Kirche hat mal was zu Billigfleisch gesagt! Sagt auch was dazu!

Liebe Tierfreund_innen,



Bischof Meister von Hannover hat seinen Kirchenmitgliedern empfohlen, Aldi und Lidl wegen der neuen Preissenkungen für Billigfleisch „die rote Karte zu zeigen“. Ihr könnt dazu auch Kommentare schreiben. Meiner ist ein bisschen lang geworden, es kann durchaus auch kürzer sein, wichtig ist nur, dass wir Tierschützer_innen unsere Meinung nicht hinter dem Berg halten. Viele Grüße von Maria Groß



http://www.idea.de/detail/gesellschaft/detail/landesbischof-kauft-kein-billigfleisch-beim-discounter-27313.html



Maria Groß

Arbeitsgemeinschaft für artgerechte Nutztierhaltung e.V.

KB Hannover

Endlich ergreift ein Kirchenmann das Wort für unsere Geschwister, die Tiere, die für billiges Fleisch ein trostloses Leben ohne Bewegung, ohne Tageslicht, ohne artgemäße Beschäftigung erleiden. Schweinemütter verbringen ihre Lebenszeit eingepfercht in der "eisernen Jungfrau", in der Bewegung unmöglich ist, weil das Gitter meist nicht mal so groß wie das Tier ist. Mastschweine werden ohne Einstreu auf Beton-Spaltenboden gehalten, was die Gelenke schmerzhaft schädigt. Aus den darunter liegenden Sammelbecken für Exkremente steigen die stechenden Ammonikdünste, die die Lungen zerfressen. Die intelligenten Tiere leiden in den düsteren, trostlosen Hallen unter tödlicher Langeweile, was Aggressionen und gegenseitige Verletzungen hervorruft. Deshalb schneidet man ihnen ohne Betäubung die Schwänze ab. Alle männlichen Ferkel werden, da es billig sein muss, - ohne Narkose - kastriert. Puten und Masthühner (diese kennen wir als "Brathähnchen") stehen ihr kurzes Leben in ebensolchen Hallen ohne Bewegungsmöglichkeit. Ihre Füße sind von den Exkrementen eitrig zerfressen, die Schnäbel der Puten und Legehennen werden bereits in den ersten Lebenstagen schmerzhaft beschnitten. Beim Einfangen und beim Transport brechen sehr oft Flügel und Beine, an denen die Tiere dann im Schlachthof kopfüber aufgehängt werden. Da es billig sein soll, wird auf den Schlachthöfen im Akkord gearbeitet, das heißt, es bleibt keine Zeit für eine gewissenhafte Betäubung. Viele Tiere werden bei vollem Bewusstsein und vollem Scherzempfinden zerlegt. Den Preis für billiges Fleisch bezahlen die Schwächsten - nämlich die Tiere - mit einem schmerzgequälten, trostlosen Leben und einem angsterfüllten Tod. Kein Mensch - ob arm oder reich - ist gezwungen, Fleisch zu essen, schon gar nicht dreimal pro Woche! Ein kurzer Gaumenkitzel macht uns des weiteren verantwortlich für Hunger und Vertreibung der Menschen in den ärmeren Ländern, Schäden an Klima, Wasser, Monokulturen, Antibiotikamissbrauch usw. Mit den multiresistenten Bakterien, die aus den Mastfabriken kommen, schaffen wir uns eine eigene schwerwiegende Bedrohung. Herr Meister, Ihr Wort war überfällig! Ermutigen Sie Ihre Kirchenmitglieder, mit diesem Thema Ernst zu machen und die Worte in die Realität des Lebens umzusetzen! Es ist fünf vor zwölf!

Maria Groß

Arbeitsgemeinschaft für artgerechte Nutztierhaltung e.V.

KB Hannover