Prostestbrief an EU-Präsident Martin Schulz wg Hundemord Rumänien

Martin Schulz
Präsident des EU –Parlaments
Europäisches Parlament
Rue Wiertz
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B-1047 Brüssel
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12-09-2013
Protest gegen das Hundemassaker in Rumänien, Krieg gegen Hunde mitten in Europa.

Sehr geehrter Herr Schulz,

wir wenden uns im Namen vieler Tierschützer und zu tiefst entsetzter Bürger an Sie.
Wir fordern Sie hiermit auf, unverzüglich Maßnahmen gegen die brutale Massentötung von tausenden unschuldigen Straßentieren in Rumänien zu ergreifen. Wir dulden es nicht, dass die EU und Sie als Ihr Präsident, weiterhin tatenlos bei einem beispiellosen Blutbad in Europa zusehen! Es ist unvereinbar, dass Sie einerseits stellvertretend für die EU, den "Friedensnobel-Preis 2012“ erhielten und dann anderseits einen Krieg gegen Hunde und Katzen in Europa zulassen. Tiere sind ein fester und schützenswerter Bestandteil unserer Gesellschaft und dürfen weder vom Leben, noch vom Gesetz oder ethisch-moralischen Werten in Europa ausgeklammert werden.

Die Situation in Rumänien hat sich vor einer Woche dramatisch zugespitzt als angeblich ein kleiner Junge von Straßenhunden getötet worden sein soll. Die Medien spielten den Fall unglaublich hoch und lösten damit eine gezielte Massen-Hysterie der Bevölkerung aus, welche sofort begann sämtlich Straßenhunde auf brutale Art und Weise zu erschlagen, zu erschießen oder auch lebendig anzuzünden. Nur wenige Tage später nutzte die Regierung diese inszenierte Stimmung um am 10.09.2013 ein Euthanasie-Gesetz, dass das Töten aller Straßentiere in Rumänien vorsieht, zu beschließen. Seit dem findet ein unfassbares Abschlachten der Tiere statt, allein in Bukarest droht
65 000 Hunden der grausame Tot. Tierschutzorganisationen mussten ihre Büros schließen, Tierschützer um ihr Leben fürchten. Aufgrund vieler Ungereimtheiten in dem Fall, hat sich mittlerweile bestätigt, dass der kleine Junge NICHT durch Straßenhunde getötet wurde, sondern vermutlich Opfer einer pädophilen Straftat geworden sein soll.

Es erweckt den Anschein, dass hier seitens der rumänischen Regierung ein lang gehegter Plan perfide inszeniert umgesetzt wurde. So versuchte die rumänische Regierung unter Präsident Traian Basescu schon seit Jahren das „Euthanasie-Gesetz PL912“ gegen die Widerstände der Tierschützer durchzusetzen. Zwischen 2004 und 2009 wurden in Rumänien unglaubliche 10 Millionen Straßenhunde umgebracht! Im übertragenen Sinn ist das ist ein „Völkermord“ an Hunden wie es ihn nie zuvor gegeben hat. Es wurden fast so viele Hunde getötet wie die gesamte Einwohnerzahl Rumäniens! Die Brutalität mit der die Tiere dabei getötet werden, ist beispiellos. Die Hunde wurden erhängt, lebend mit Säure übergossen, ihnen wurden lebend mit der Flex die Pfoten abgesägt etc.

Mit dem jetzt durchgesetzten Euthanasiegesetz wird dieses feige Morden weitergehen.
Rumänien zeigt damit wieder einmal, dass es kein zivilisiertes Land ist und nicht die moralische Reife besitzt ein Mitglied der EU zu sein. Das Problem der Straßenhunde resultiert einzig aus der Verantwortungslosigkeit der Menschen, die diese Tiere auf die Straße geworfen, die sie nicht kastriert und die sich nicht um sie gekümmert haben. Anstatt Verantwortung für die Tiere zu übernehmen und die Population der Tiere auf humane und zivilisierte Weise durch konsequente Kastration zu dezimieren und sie zu adoptieren, gibt es für die rumänische Regierung nur kaltblütigen Mord als vermeintliche Lösung. Zahlreiche Studien belegen, dass das Töten nicht zur Dezimierung der Population führt. Zudem gibt es viele NGO´s und rumänische Tierschützer, die in den letzten Jahren hervorragende Arbeit geleistet und gezeigt haben, wie man durch neuter & release-Maßnahmen, sowie Fürsorge das Problem der Straßenhunde effektiv und human managen kann.
Dass Rumänien sich gegen das Verfassungsgericht stellt, und bis heute die Umsetzung geeigneter und ethischer Maßnahmen zur Populationskontrolle (WHO) verweigert, hat einen perfiden Hintergrund. In Rumänien hat sich ein lukratives Geschäftsmodel  entwickelt, mit dem Dog hunter, Gemeinden und Bürgermeister Millionen Euro mit dem Mord an Straßentieren verdienen.
Bis zu € 250 pro Hund werden von Kommunen an Tierheime für die Unterbringung gezahlt.
Die Gelder sind zum Teil EU-Gelder und auf jeden Fall Steuergelder und bedeuten für die Hunde den sicheren Tod. Man sucht per Ausschreibung das günstigste Tierheim, dort werden die Tiere nach Ankunft oft gleich ermordet oder verhungern - verursacht null Kosten - bringt 100 % Profit.
Je aggressiver und gefährlicher Hunde in den Medien dargestellt werden können, um so mehr hat man die Legitimation sie zu ermorden. Ein lukratives Geschäft, u.a. mit Mitteln der EU finanziert.

Wir fordern Sie daher dringend auf, die Zahlung und zweckgerechte Verwendung der EU-Gelder an Rumänien zu überprüfen und diesen möglichen Missbrauch von EU-Geldern zu beenden.
Es kann nicht sein, dass jeder steuerzahlende EU-Bürger unfreiwillig zum Hundemörder gemacht wird, weil mit diesen Geldern der Mord an Hunden subventioniert wird!

Es ist schlimm, dass es so weit in Rumänien kommen konnte, besonders vor dem Hintergrund, dass wir Tierschützer, sowohl Sie, Herr Schulz, also auch sämtliche MEP`S in den letzen Jahren permanent auf den millionenfachen Mord an Straßentieren und die Verwendung der EU-Mittel hingewiesen haben, mit Informationen, Bildern und Fakten in Kenntnis setzten. Unzählige Petitionen, Written Declarations und Proteste wurden an das EU-Parlament gerichtet, viele Delegationen von Tierschützern reisten für Gespräche nach Brüssel. Das alles blieb jedoch ohne nennenswerte Veränderungen und Erfolge.
Wir nehmen es nicht länger hin, dass Sie und das EU-Parlament weiterhin tatenlos einem derart inhumanen und kriminellen Treiben in Rumänien zusehen und sich so von dem dortigen System instrumentalisieren lassen.

Für Gespräche und Hilfsmaßnahmen im Management mit Straßenhunden stehen wir gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Maja Prinzessin von Hohenzollern (Tierschützerin)
Dieter Ernst
(Präsident ETN e.V. )
Petra Zipp ( Vorsitzende bmt e.V.)

 


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