SaubererKamp

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Thomas Redl

#1 Es tut sich einiges!

2012-05-25 10:44

Die Forderungen der Petition sind zum Teil erfüllt bzw. aktuell in Arbeit.

Kurzinfo:
Die AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) überprüft seit Jahren die Wasserqualität bei der Messstelle in der Nähe der Wehranlage des Kampflusses. Zusätzlich gab die Stadtgemeinde Langenlois in Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich Messreihen entlang des Flusslaufes in Auftrag. Die Messstellen wiesen speziell nach Starkregenereignissen kurzzeitig eine höhere bakteriologische Belastung aus. Dies hatte zur Folge, dass die Wasserqualität im jährlichen EU Badewasserbericht beanstandet wurde.
Trotz einer lükenlosen Überwachung der Wasserqualität sind schwankenden Messergebnisse in einem Fließgewässer wie dem Kamp nicht auszuschließen.

P.S.: Das Langenloiser Kampbad ist die einzige EU-Meßstelle in einem Fluß.
Konrad Pfadenhauer
Der Autor dieser Petition

#2 ... das bezweifelt auch niemand.

2012-05-25 11:44

#1: Thomas Redl - Es tut sich einiges!

Hallo Thomas,

danke für deinen Beitrag. Es bezweifelt niemand, dass Messungen durchgeführt werden. Was mich (und wahrscheinlich auch die Unterstützerinnen und Unterstützer der Petition, wobei ich hier meine persönliche Meinung ausdrücke), stört, ist die Tatsache, dass man die Fäkalbelastung an sich seit Jahren als gottgegeben ansieht, nach dem Motto "Hoffentlich regnet es nicht viel".

Was notwendig wäre, ist nicht nur die Messung des Übels, sondern wirklich der Ursache auf den Grund zu gehen und diese zu entschärfen. Sollten z.B. wirklich die Kläranlagen eine Rolle spielen, so wird man doch hoffentlich hier eingreifen und technische Lösungen finden. Das würde ich mir zumindest erwarten.

Ich fände es sehr schade, wenn Langenlois weiterhin eventuelle Missstände in anderen Kampabschnitten "ausbadet". Somit kann diese Initiative die Zusammenarbeit mit den Gemeinden anregen, was ja auch im Sinn der Stadtgemeinde sein könnte.

Wie gesagt, meine persönliche Meinung.


Gast

#3

2012-06-10 18:44

Hier wird seit Jahren aus politischen Gründen offensichtlich die Ursache vernebelt !!!
Konrad Pfadenhauer

#4 Kommentar per email Andreas Nastl

2012-07-03 19:19

Sehr geehrter Herr DI Dr. Pfadenhauer!

Vielen Dank für Ihr Schreiben - urlaubsbedingt finde ich erst jetzt Zeit, Ihnen zu antworten.

Ich beschäftige mich mit der Thematik "Wasserqualität-Kamp" schon seit einigen Jahren. Die Berichterstattug in den Medien (Stichwort: alljährlicher EU-Badegewässerbericht, der unter Zugrundelegung der Vorjahresdaten immer am Beginn der Badesaison veröffentlicht wird) war bisher eher dazu angetan, zu verunsichern als umfassend zu informieren. Beispielsweise war die Wasserqualität in Gars, Plank und Schönberg nie Gegenstand der Debatte - obwohl man annehmen darf, dass dort die Qualität nicht viel anders sein kann, als in Langenlois! Der Unterschied liegt/lag offenbar nur darin, dass das "Flussbad am Kamp" in LL als sog. "EU-Badegewässerstelle" deklariert ist (von wem und wann ist interessanterweise nicht mehr eruierbar!) und deshalb strengeren Auflagen unterliegt.

Die Untersuchungen und Beobachtungen haben ergeben, dass es die sprichwörtliche "smoking gun" nicht gibt, also den einen "bösen Buben", der für die Verschmutzungen verantworlich zeichnet. Vielmehr ist eine Vielzahl an Komponenten und Wechselwirkungen beteiligt, bis hin zu den Messverfahren, deren Ergebnisse einer großen Schwankungsbreite unterliegen, die Grenzwerte allerdings starr sind und keine Bandbreiten aufweisen. Dies bestätigen uns auch Fachleute (Mikrobilologen). Außerdem können die mikrobiologischen Untersuchungen der Wasserqualität (durchgeführt von der AGES) methodenbedingt immer nur verzögert Ergebnisse liefern. Man kann (wissenschaftlich fundiert) sozusagen nur feststellen, wie die Wasserqualität beispielsweise "gestern" war, aber nicht wie sie "heute" ist. Sogar der Einsatz von automatischen Messbojen wurde versucht, um die Anzahl der Messungen zu erhöhen, die Ergebnisse konnten aber leider nicht überzeugen.

Die Verschmutzungen (mit Fäkalkeimen) treten immer nur nach sog. Starkregenereignissen auf. Nach Ansicht der Gewässeraufsicht stammen etwa 70-80 % der Einträge aus den landwirtschaftlich genutzten Flächen. Der Rest aus (für diese Situationen geplanten) Überläufen von Abwassersystemen (Stichwort: Mischwasserkanalisation). Eine garantierte (sterile?) Wasserqualität wie beispiesweise in einem Schwimmbad (durch Einsatz von Chemikalien) ist in einem natürlichen Fließgewässer nicht erreichbar, da gewisse Verschmutzungen (z.B. Schlamm) vor allem in Folge von Gewittern und Hochwasser zum natürlichen Geschehen gehören. Auch der Einsatz von UV-Anlagen zur Entkeimung wurde angedacht. Dies würde aber aufgrund der großen zu bestrahlenden Wassermenge enorme Kosten verursachen und wäre wahrscheinlich aufgrund der natürlichen Trübung dennoch nur wenig wirksam.

Wir - die Grünen - haben erreicht, dass zusätzlich zu den vorgeschriebenen Untersuchtungen im Bereich des Kampbades seitens der Gde. Langenlois auch an zusätzlichen Messstellen Untersuchungen durchgeführt werden: Mit welcher Qualität gelangt der Kamp in das Gemeindegebiet von Langenlois? Wie ist sie in Zöbing - oberhalb des Fahnbaches? Wie nach Einmündung des Fahnbach? Wie im Kampbad? Und wie verlässt der Kamp das Gemeindegebiet wieder? Die Ergebnisse haben gezeigt, dass am Gemeindegebiet von Langenlois keine Verschlechterungen erfolgt sind - selbst die Verschmutzungen des Fahnbaches waren letztlich zu gering, um eine Verschlechterung zu verursachen. Mittlerweile ist auch der Kanal in Reith fertigestellt und es dürften daher aus dem Fahnbach keine Einträge mehr kommen. Zum Teil verließ das Wasser das Gemeindegebiet sogar mit besserer Qualität, als es hereingekommen war.

Ich denke, dass wir in Langenlois nicht untätig waren, dass aber die Problematik vielschichtig ist (Landwirtschaft, Abwassersysteme, Kläranlagen, Messmethoden) und über Langenlois sehr weit hinausreicht. Das Problembewußtsein der Gemeinden im Horner Becken dürfte eher gering sein und selbst die Solidaritätsbereitschaft der Bürgermeister im Kamptal in dieser Angelegenheit ist bescheiden, denn solange der "schwarze Peter" bei Langenlois ist, fühlen sich die flußaufwärts liegenden Gemeinden kaum betroffen. Es ist daher wahrscheinlich, dass mittelfristig die "EU-Badegewässerstelle" am Kamp in LL aufgegeben wird - gerade dann wird es umso wichtiger, die Wasserqualität im Auge zu behalten!

Des langen Schreibens kurzer Sinn: Danke für Ihr Engagement! Jede Unterstützung ist willkommen! Wir behalten die weitere Entwicklung im Auge und ich stehe Ihnen für ein persönliches Gespräch gerne zur Verfügung. Ihre Petition habe ich selbstverständlich unterschrieben, da sich die von uns vertretenen politischen Anliegen darin weitgehend wiederfinden.

Mit besten Grüßen
A.Nastl
Konrad Pfadenhauer

#5 Re: Kommentar per email Andreas Nastl- meine Antwort

2012-07-03 19:20

#4: Konrad Pfadenhauer - Kommentar per email Andreas Nastl

Guten Abend Herr Nastl,

Danke für die lange Antwort. Zuerst die Frage: Sind sie einverstanden, dass ich unsere mails bei der Petition veröffentliche?

Zum Inhalt: Die Vielschichtigkeit ist mir bewusst, nachdem ich den Boku Bericht und den von der AGES gelesen habe. Auch wir wünschen uns, dass das Thema wie 2006 in der Studie umfassend beleuchtet wird und alle Gemeinden umfasst. Von einer Schwimmbadqualität spricht niemand, aber Sperren wie letztes Jahr sind ja da ja weit weg davon.

Was in Ihrer Argumentation noch fehlt und wo wir Handlungsbedarf sehen:

  • - Das Informationsdefizit in der Bevölkerung – Die Bevölkerung lebt mit Gerüchten, wenn sie nicht zufällig so wie ich über die vorhandenen Studien „stolpert“. Auf die Boku Studie (die scheinbar die umfassendste Bestandsaufnahme aus 2006!!! darstellt) nehmen auch Sie nicht wirklich Bezug. Man sollte einmal klar sagen, wie es steht und was man erreichen möchte. Wenn das Optimum bereits erreicht ist, dann soll man das den Menschen sagen und nach Regen vom Baden abraten. Dann bitte aber auch solche Ansagen wie im Bezirksblatt a la „Wir finden den Täter“ () weglassen und klar sagen, dass das halt so bleiben wird.
  • - In der BOKU Studie wird klar gezeigt, dass nicht alle an den Kanal angeschlossen werden können. Ist das dann ein Freibrief für eine Einleitung in die Zubringer? Allein das wäre schon Anlass genug, verschärfte Kontrollen vor allem an den Zubringern durchzuführen, und da sind wie sie sicher richtig sagen alle Gemeinden gefordert.
  • - Auch bei den Kläranlagen sollte es doch möglich sein zu sagen, was in den nächsten Jahren geplant ist.
  • - Man investiert 180.000.- und nimmt im Kauf, dass man nicht baden kann? Das scheint mir nicht logisch zu sein.
  • - Den Kamp als touristisches Zugpferd scheint niemand wirklich zu sehen, sonst wäre dieses Vorgehen wohl nicht zu erklären. Auch das ist nicht ganz nachvollziehbar.

Ich freue mich über Ihre Unterstützung und hoffe, dass es zu einem „Masterplan“ für den Kamp kommt.

Gruß

Pfadenhauer

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2012-07-11 01:27



Gast

#7

2012-07-24 18:07

Das Kampbad aus den Badegewässern herauszunehmen, ist keine Problemlösung!!!


Gast

#8 Re:

2012-07-24 20:30

#7: - Ja, genau so wie bei einem an Krebs Erkrankten, der sich einbildet er ist gesund, bloß weil er keine Untersuchungen mehr macht.