Nein! zu Rigi-Disney-World

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Rigi-Update vom 9. März 2024 - Landschaftsschützer ziehen wegen Rigi-Gondelbahn vor Kantonsgericht

2024-03-09 13:28:17

Liebe Freundinnen und Freunde der Rigi

Gegen die Planung der Seilbahn Weggis–Rigi Kaltbad sind beim Luzerner Kantonsgericht zwei Beschwerden eingegangen. Damit wird der Entscheid des Regierungsrats, welcher den Seilbahnkorridor genehmigt hatte, an die nächste Instanz weitergezogen. Eine der Beschwerden haben der Landschaftsschutzverband Vierwaldstättersee (LSVV) und die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SLS) gemeinsam eingereicht. Es geht den beiden Verbänden darum, einen Grundsatzentscheid des Luzerner Gerichts zu erhalten. Der Seilbahnkorridor liegt über dem Wald. Deshalb ist eine Rodungsbewilligung nach Ansicht der Verbände wie bei allen Nutzungsplanungen notwendig, bevor ein Seilbahnkorridor erlassen wird. Die Verbände sind der Meinung, dass für Seilbahnen keine „Sonderrechte“ gelten.

„‚Keine Sonderrechte für Seilbahnen‘: Landschaftsschützer ziehen wegen Rigi-Gondelbahn vor Kantonsgericht“, Luzerner Zeitung online, 7.3.24
Kritiker kämpfen weiter gegen neue Rigi-Gondelbahn“, zentralplus online, 7.3.24

 Ich möchte an dieser Stelle nochmals darauf hinweisen, dass die späteren notwendigen elf Baustellen mit Baupisten, die den Zugang zu den 13 Masten der geplanten Gondelbahn gewährleisten, einen erheblichen Eingriff in die geschützte Landschaft bedeuten, und zusätzliche Rodungen im Weggiser Schutzwald erfordern, die im Plangesuch der Rigi Bahnen zuhanden des Bundesamts für Verkehr (BAV) fehlten.

Ein 1:1-Ersatz der bestehenden Weggiser Pendelbahn ist bezüglich Umsetzung die umweltverträglichere Lösung. Die Pendelbahn hat grosse Spannweiten und fährt – anders als eine Gondelbahn – über das Gelände und den Schutzwald hinweg. Sie bietet mit drei Seilen und drei Masten an gleichen Standorten die höchstmögliche Sicherheit und kann stärkeren Winden trotzen als eine Gondelbahn. Die Pendelbahn ist nicht nur ein kapazitätsstarkes, sondern auch ein schnelles Verkehrsmittel. Eine Gondelbahn erreicht die heutige Fahrzeit von sieben Minuten nie. In der Rigibahn-Familie ist die Verbindung Weggis-Kaltbad seit jeher der Express. Diese Rolle kann nur eine Pendelbahn spielen.

Der 1:1-Ersatz der Pendelbahn ist nicht nur sicherheits- und wettermässig robuster. Er ist auch bewilligungstechnisch wasserdicht, weil die Umweltverträglichkeit der Pendelbahn bereits seit über 50 Jahren gegeben ist.  

Was muss noch passieren, bis der 1:1-Ersatz der heutigen Pendelbahn kommt?   

Herzliche Grüsse von der Rigi

René Stettler, Kulturwissenschaftler, Rigi Kaltbad

 

9057 Unterschriften beider Rigi-Petitionen (Stand 9. März 2024)

Hier geht es zur Unterzeichnung der 2. laufenden Rigi-Petition:
https://www.petitionen.com/rigi_800000_sind_genug 

 

Siehe auch:

„Soll doch eine Pendelbahn nach Rigi Kaltbad führen?“, Leserbrief Albert Kuhn, Luzerner Zeitung, S. 16, 9.2.24
„Nach Kaltbad braucht es eine Pendelbahn“, René Stettler, Leserbrief Luzerner Zeitung, S. 13, 28.12.23
„5677 gegen Gondelbahn-Projekt der Rigi Bahnen AG“, René Stettler, Leserbrief Wochen-Zeitung, Vitznau, Nr. 45, S. 21, 10.11.23


René Stettler

Rigi-Petitionen: Mehr als 9000 Unterschriften, davon 5677 gegen Gondelbahn-Projekt der Rigi Bahnen AG

2023-11-05 08:12:45

Liebe Freundinnen und Freunde der Rigi 

Am 3. November 2023 haben beide Rigi-Petitionen zusammen 9004 Unterschriften erreicht. Dies dank Ihnen, die Sie sich für eine massvolle und ressourcenschonende touristische Entwicklung der Rigi einsetzen. Herzlichen Dank!

Zur Erinnerung

Mit der 2. Rigi-Petition fordern wir vom Verwaltungsrat der Rigi Bahnen AG, das wiederholt von der Bevölkerung kritisierte ungebremste Wachstum infrage zu stellen und sich für eine Begrenzung der Zahl der Fahrten / Passagiere sowie die Aufwertung der Natur- und Landschaftsressourcen einzusetzen. 5677 Unterzeichnende votieren mit ihrer Unterschrift für eine Wachstumsbegrenzung. Mittelfristig würden mit dem Gondelbahn-Projekt die Kapazitäten auf der Achse Weggis – Rigi Kaltbad gegenüber der heutigen Kapazität der Pendelbahn verdoppelt.

Dies beinhaltet im Detail 3 Forderungen:

– dass der Verwaltungsrat der Rigi Bahnen AG den im Jahr 2016 erstellten “Masterplan RIGI” durch ein Tourismuskonzept ersetzt, das sich prioritär an den Natur- und Landschaftswerten der Rigi orientiert und für das 800’000 Besucherinnen und Besucher pro Jahr eine akzeptable Obergrenze sind. Das ist im Interesse der Allgemeinheit. Denn die Rigi gehört der Bevölkerung und nicht den Rigi Bahnen.

– dass er den einseitig auf die asiatischen Wachstumsmärkte ausgerichteten Gästemix mit Pauschalreisegruppen zu Dumpingpreisen, die die grössten Volumen bringen, mit einem glaubwürdigen Marketing neu ausrichtet, das den Preis für den Besuch der Königin der Berge nicht im globalen Billig-Tourismus verhökert. Hier können Sie unsere Rigi-Studie herunterladen: Rigi-Studie. Sie zeigt Wege in einen naturnahen und CO2-armen Tourismus auf, der die heute wichtige Frage, wieviel das einmalige Rigi-Erlebnis kosten darf, beantwortet: Eine Begrenzung des Gästevolumens mittels Preisanpassung.

– dass er vom schonungslosen Eingriff in die geschützte Landschaft (Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler 1606 Vierwaldstättersee) für den Bau einer Gondelbahn mit 13 Masten absieht. Eine Gondelbahn verschandelt das Landschaftsbild aufs Gröbste – und sie hat eine vom Vierwaldstättersee aus gut sichtbare und massiv störende “Wöschhänki” am Rigi-Südhang zur Folge. Siehe unsere 3D-Simulation (via YouTube), die den erschreckenden Landschaftseingriff und die drohende «Wöschhänki» an der geschützten Rigi-Südflanke (BLN 1606) zeigt:

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"5677 gegen Gondelbahn-Projekt der Rigi Bahnen AG", René Stettler, Leserbrief Wochen-Zeitung, Vitznau, Nr. 45, S. 21, 10.11.23 
"Mit 3D-Animation: Gegner kritisieren Gondelbahn-Projekt an der Rigi weiterhin", Nadine Purtschert, Pilatus Today online, 16.9.23.
"Gegner werfen Rigi-Bahnen 'Fake-Visualisierungen' vor"
, zentralplus online, 16.9.23.
"Gondelbahn stösst auf Gegenwehr"
, Sandro Renggli, Luzerner Zeitung, 16.9.23, S. 26.
"Mit 3D-Animation: Gegner kritisieren Ausmass der geplanten Rigi-Gondelbahn", Sandro Renggli, Luzerner Zeitung online, 15.9.23.

Herzliche Rigi-Grüsse

Dr. phil. René Stettler, Kulturwissenschaftler, Rigi Kaltbad
Für weitere Unterschriften 2. Rigi-Petition: https://www.petitionen.com/rigi_800000_sind_genug


René Stettler

3D-Simulation der geplanten Gondelbahn von Weggis – Rigi Kaltbad mit 13 Masten und 22 Gondeln legt massive Zerstörung der einmaligen Landschaft an der geschützten Rigi-Südflanke (BLN 1606) offen

2023-09-15 08:35:47

Medienmitteilung 14.9.23 

Liebe Freundinnen und Freunde der Rigi 

Unsere Medienmitteilung informiert Sie über die eklatanten Mängel der 2. öffentlichen Planauflage der Gondelbahn von Weggis – Rigi Kaltbad. Gestern lief die Frist vom 16. August – 14. September 2023 der wiederholten Auflage ab. Unsere 3D-Simulation der Bahnstrecke mit 13 Masten und 22 Gondeln, einsehbar via https://rigi-800000-sind-genug.ch, legt die massive Zerstörung der einmaligen Landschaft an der geschützten Rigi-Südflanke (BLN 1606) offen. Via YouTube

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Insbesondere verweisen wir auf folgende Sachverhalte: 

Die späteren 11 Baustellen und diversen Baupisten, die den Zugang zu den 13 Masten gewährleisten und ihrerseits einen erheblichen Eingriff in die bundesrechtlich geschützte Landschaft (Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler, BLN 1606) bedeuten, sowie die dazu nötigen zusätzlichen Rodungen im Weggiser Schutzwald, können mit der 3D-Simulation nicht gezeigt werden. Diese Angaben fehlen im Plangesuch der Rigi Bahnen zuhanden des Bundesamts für Verkehr! 

Besonders stossend ist, dass die Rodungen für viele Baupisten von den Rigi Bahnen im Rahmen des Plangenehmigungsverfahrens beim Bundesamt für Verkehr (BAV) nicht ausgewiesen worden sind.

Die Rigi Bahnen beantragen «definitive» Rodungen im Umfang von nur 360 m2 (!) und «temporäre» Rodungen von ebenfalls nur 1310 m2 (!) und dies ausgerechnet im sehr steil geneigten Chilewald. Dort besteht eine erhebliche Gefährdung durch Lawinen- und Sturzprozesse sowie Spontanrutschungen und Hangmuren. Die bestehenden Naturgefahren wurden im Rahmen der Teilrevision Zonenplan Seilbahnkorridor unvollständig dargestellt. Eine berechtigte Frage ist, ob die Naturgefahren und Rodungsflächen insgesamt verharmlost worden sind? 

Für 5 Masten, von denen drei im Weggiser Schutzwald zu stehen kommen, gibt es eine erhebliche Gefährdung wegen möglichem Blockschlag. Die in der Planauflage gezeigten Schutzverbauungen für die Masten 4 und 7 ziehen die Schutzfunktion des Waldes beeinträchtigende weitere Rodungen nach sich. Alle detaillierten Angaben finden Sie in der Medienmitteilung. 

Freundliche Grüsse 

Dr. phil. René Stettler, Rigi Kaltbad, Aktionär Rigi Bahnen AG, Initiant der Petitionen «Nein! zu Rigi-Disney-World» (2017) und «Rigi: 800’000 sind genug!» (läuft neu bis 30. September 2024); Stand der Unterschriften beider Petitionen: 8780 (14. September 2023)


René Stettler

Rigi-Medienupdate vom 29. Juli 2023: Widerstand gegen Weggiser Gondelbahnprojekt

2023-07-29 15:18:31

"Rigi Bahnen müssen Gondelbahnprojekt neu ausstecken", Markus Föhn, Lea Schüpbach, Regionaljournal Zentralschweiz SRF, 26.7.23.
"Masten nicht richtig ausgesteckt – Auflage der neuen Rigi-Seilbahn muss wiederholt werden", Rückschlag für das Seilbahnprojekt der Rigibahnen: Wegen fehlerhaften Aussteckungen muss die öffentliche Auflage wiederholt werden, Dominik Weingartner, Luzerner Zeitung online, 25.7.23.
"Gegenwind für die Gondelbahn", Einsprache des Landschaftsschutzverbands Vierwaldstättersee, Wochen-Zeitung, 21.7.23, S. 5.
"Acht Einsprachen gegen Gondelbahn von Weggis nach Rigi-Kaltbad", Beim zuständigen Bundesamt für Verkehr sind acht Einsprachen gegen das Neubau-Projekt der Rigi Bahnen eingegangen. Diese muss nun dazu Stellung beziehen, Luzerner Zeitung online, 14.7.23.
"Rigi-Gondelbahn im Gegenwind", Zu viele Masten, zu grosser Waldverlust: Die geplante Seilbahn von Weggis nach Kaltbad ist dem Landschaftsschutzverband ein Dorn im Auge, Reto Bieri, Luzerner Zeitung, 13.7.23, S. 21.
"Landschaftsschutz bekämpft Rigi-Gondelbahn mit Einsprache", Die von den Rigi Bahnen geplante Seilbahn von Weggis nach Kaltbad verstösst in den Augen von Landschaftsschützern gegen diverse gesetzliche Bestimmungen. Sie haben deswegen im Plangenehmigungsverfahren Einsprache erhoben, Marlies Zehnder, Michael Zezzi, Regionaljournal Zentralschweiz SRF, 12.7.23.
"Landschaftsschutz bekämpft Rigi-Gondelbahn mit Einsprache", Der Landschaftsschutzverband Vierwaldstättersee, die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz und Pro Natura erheben Einsprache gegen das Gondelbahnprojekt der Rigi Bahnen AG. Für den Bau müsste unter anderem ein Stück Wald gerodet werden, htr.ch online, 12.7.23.
"'Die Gondelbahn ist fehl am Platz': Schutzverband spricht sich gegen Rigi-Neubauprojekt aus", Reto Bieri, Luzerner Zeitung online, 12.7.23.
"VCS erhebt Einsprache gegen das Gondelbahnprojekt – Rigibahnen reagieren", Für die Gondelbahn seien 100 weitere Parkplätze vorgesehen, aber kein Anschluss der Talstation an den öffentlichen Verkehr. Damit ist das Projekt aus Sicht des VCS Luzern nicht bewilligungsfähig, Luzerner Zeitung online, 29.6.23. 

Siehe auch: https://rigi-800000-sind-genug.ch

Freundliche Grüsse von der Rigi

Dr. phil. René Stettler, Kulturwissenschaftler, Rigi Kaltbad

Initiant der Petitionen «Nein! zu Rigi-Disney-World» (2017) und «Rigi: 800’000 sind genug!» (läuft seit 2019)

Stand Unterschriften beide Petitionen: 8731 (29. Juli 2023)

 

2. Rigi Petition unterschreiben oder Link https://www.petitionen.com/rigi_800000_sind_genug weiterleiten 

an Rigi-Freundinnen und -Freunde oder Bekannte. Herzlichen Dank!


René Stettler

5037 Unterschriften für die 2. Rigi-Petition / Gondelbahnprojekt ohne Blick für das Ganze

2023-05-31 16:34:27

Liebe Freundinnen und Freunde der Rigi 

Am 29. Mai 2023 hat die 2. Rigi-Petition "Rigi: 800'000 sind genug!" die 5000er-Marke geknackt! Ein grosser Erfolg! 
Die 1. Rigi-Petition "Nein! zu Rigi-Disney-World" (2017) und die 2. Rigi-Petition erreichen nun zusammen 8364 Unterschriften. Allen Unterzeichnenden und Personen, die für die Rigi unermüdlich Unterschriften sammeln, ein herzliches Dankeschön. 

Insbesondere die dritte Forderung an die Rigi Bahnen AG vom schonungslosen Eingriff in die geschützte Landschaft (Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler 1606 Vierwaldstättersee) für den Bau einer Gondelbahn mit 13 Masten abzusehen, wird durch die hohe Unterschriftenzahl unmissverständlich gestärkt.

Dem Gondelbahnprojekt fehlt der Blick für das Ganze 

Viele Powerpoint-Slides und wenig Zeit für Fragen, geschweige denn eine Diskussion, sind typisch für Veranstaltungen der Rigi Bahnen. Dabei wissen Verwaltungsräte und Experten seit langem, dass die steile Rigi-Südflanke zwischen Weggis und Kaltbad für eine Gondelbahn nicht geeignet ist. Statt in Bodennähe zu verkehren, was für eine Gondelbahn «eigentlich» die Regel ist, braucht es auf der Müseralp einen Masten auf massivem Betonsockel, alles zusammen 80 Meter hoch. Dass es künftig häufiger Sturmereignisse geben wird, ist kein Geheimnis. Gondelbahnen müssen den Betrieb aus Sicherheitsgründen schon einstellen, wenn mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit Böen drohen. Schon «normale» Gondelbahnen haben längere windbedingte Ausfallzeiten als Pendelbahnen. Die hohe Stütze in einer bekannten Föhnrinne verschärft das Problem, weshalb die heutige Zuverlässigkeit der Erschliessung Weggis – Rigi Kaltbad in Frage gestellt würde.

Auch die Hoffnung auf kürzere Wartezeiten ab Kaltbad bei «Rigi-Ausflugswetter», wenn auch die Nahtouristen in grosser Zahl kommen, wird kaum in Erfüllung gehen. Der betriebswirtschaftlich bevorzugte Gruppentourismus im Verbund mit der ab Vitznau bereits realisierten Verdoppelung der Spitzenkapazität (Halbstundentakt) und mit einer weiteren Steigerung mit 22 Design-Gondeln für die Achse Weggis – Rigi Kaltbad würden logischerweise zu neuen, eventuell sogar längeren Wartezeiten während den «Rigi-Tagen» führen.

Dass eine Gondelbahn mit 13 Masten für die Landschaft (geschütztes BLN 1606) und die langfristigen Interessen des Rigi-Tourismus «kein Problem» sein sollen, wie die neuesten Visualisierungen suggerieren, hält dem Realitätscheck nicht stand. Viele Rigi-Reisende kommen mit dem Schiff von Luzern. Vom See her wären die drei höchsten Masten Nr. 3 (Linden) mit 69 Metern, der Masten Nr. 4 (Chilewald) mit 44 Metern sowie der Masten Nr. 7 mit 80 Metern inkl. Betonsockel (Müseralp) gut sichtbar. Weder Photoshop-Visualisierungskniffe noch grüne Tarnfarbe am Berg vermögen darüber hinwegzutäuschen.

René Stettler, Rigi Kaltbad 

Dem Gondelbahnprojekt fehlt der Blick für das Ganze, Leserbrief Daniel Brunner / René Stettler, Wochen-Zeitung, Nr. 21, S. 9, 26.5.23.  

Visualisierungen der Rigi Bahnen AG vom 13.4.23 unten:
Wo sind die Tragseile der geplanten Gondelbahn mit 13 Masten?
Der geplante Masten 3 (Linden) von 69 Metern ist 14 Meter höher als der 55 Meter hohe Weggiser Kirchturm!

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René Stettler

21. April 2023: Strafrechtlich relevante Farbverschmutzung am Rotstock (Rigi), 1659 m ü. M.

2023-04-22 12:44:37

Grossflächige Schmierereien im Schnee an ca. 15 Stellen (!), Fotos unten

Farbe (ab Spraydose) vermutlich giftig und in der Natur schwer abbaubar, gelangt in Boden und Weidland (Alpwirtschaft) und in den menschlichen Ernährungskreislauf (Milch)
Vermutete Toxizität: Für Kleinstlebewesen, Würmer, Insekten und Grasesser (Kühe)
Tatort: Unterhalb Rotstock (Rigi), entlang Weg Staffel – Rigi First
Zeitpunkt Umweltschaden: 21. April 2023 (oder am Tag zuvor), entdeckt am 21.4.23, ca. 15.30 Uhr
Täterschaft: unbekannt; Beweggründe: unklar, Respektlosigkeit gegenüber der Natur, bodenlose Dummheit 

Für sachdienliche Hinweise danken wir herzlich
via rs at rene-stettler.ch

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René Stettler

Trotz globaler Klimakrise und Rigi-Studie: Rigi Bahnen pushen wieder Volumenstrategie und Massentourismus mit extrem hoher CO2-Belastung

2023-04-04 16:10:08

Der Massentourismus ist zurück auf der Rigi

Liebe Freundinnen und Freunde der Rigi 

Die jüngsten Entwicklungen auf der Rigi bestätigen nun unsere grössten Befürchtungen: Der Massentourismus mit Gruppenreisenden u. a. aus Asien und Übersee ist definitiv zurück. Und mit ihm der steigende Ausstoss klimaschädlicher Treibhausgase zu deren Reduktion die Rigi-Studie viele konkrete und rasch umsetzbare Vorschläge macht. 

Das Total der jährlichen Treibhaus­gasemissionen des Rigi-Tourismus betrug 2018 je nach Berechnungsart zwischen rund 100’000 und knapp 500’000 Tonnen. Davon fielen auf den An- / Abreiseverkehr mit dem Flugzeug rund 477’927 Tonnen. Dies sind mehr als die CO2-Emissionen des jährlichen Personen- und Güterverkehrs in der Stadt Zürich. 238’963 Tonnen entsprächen schätzungsweise dem CO2-Ausstoss des jährlichen Personen- und Güterverkehrs in der Stadt Basel (Quelle: Rigi-Studie Zukunft Rigi 2030+ / Wege zu einem nachhaltigen, klimaverträglichen und ökologischen Tourismus auf der Königin der Berge, publiziert in der ILF-Reihe, 1.3.23, S. 66; ISBN 978-3-9524933-8-0). 

Mit seiner hohen Klimabelastung steht der Rigi-Tourismus nicht allein da. Auch andere Tourismusdestinationen in der Schweiz und weltweit sind mit der Herausforderung konfrontiert, wirksame Schritte für den Schutz des Klimas zu ergreifen. Wenn man jetzt nichts unternimmt und die unsäglichen Volumen-Geschäftsmodelle nicht grundsätzlich infrage stellt und jetzt konsequent ändert und ökologisch ausrichtet, werden sich die Schäden und Kosten in Zukunft massiv vergrössern.   

Die kommentierte Bildstrecke (1-8) unten vom 1. April 2023 zeigt die Rückkehr des Massentourismus, mit u. a. Gruppenreisenden aus Asien, die einen desaströsen ökologischen Fussabdruck bei der An- und Abreise hinterlassen. Mit dem neuen Rollmaterial der Firma Stadler ist seit dem Frühjahr 2022 auf der Strecke von Vitznau nach Rigi Kulm eine massive Kapazitätssteigerung möglich. Die bisherigen historischen Doppel-Kompositions-Triebwagen und Vorstellwagen, die 130 bis 140 Personen transportieren können, wurden durch neue Doppelzüge («S-Bahn-Züge») ersetzt, die maximal 253 Personen transportieren können. Im Halbstundentakt kann diese erhöhte Transportkapazität nochmals um 50% gesteigert werden. 

Fazit 

Die Verdoppelung der Transportkapazitäten auf der Achse Vitznau – Rigi Kulm macht sich erst jetzt – d. h. ab Frühling 2023 – voll bemerkbar. Für Individualreisende bzw. GA-Nutzerinnen und -Nutzer ist die Situation eine Zumutung. Dazu kommt, dass die internationalen Touroperators bekanntlich bei den Bergbahnen und Hotels für Reisegruppen Dumpingpreise aushandeln. Als gäbe es keine globale Klimakrise, keine Rigi-Studie vom 1. März 2023 und keine Rigi-Petitionen mit knapp 8300 Unterzeichnenden (Stand 4.4.23), welche den Billigtourismus seit Jahren anprangern sowie den jetzt dringend notwendigen sozio-ökonomischen-ökologischen Umbau des Rigi-Tourismus fordern! 

Dr. phil. René Stettler, Rigi Kaltbad

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René Stettler

Globale Klimakrise: Rigi-Tourismusstudie fordert grundlegende Kurskorrektur bei der Rigi Bahnen AG und den Verzicht auf mit dem Flugzeug anreisende Asien- und Überseegäste

2023-03-10 17:09:58

Liebe Freundinnen und Freunde der Rigi

Nach der Erfahrung des Pandemieschocks mit dem Ausbleiben der Übersee- und Asiengäste lehnt der Verwaltungsrat der Rigi Bahnen AG eine Begrenzung des von den Rigi-Petitionen kritisierten wirtschaftlichen Wachstums und der Besucherzahlen weiter ab. Dass die Rigi Bahnen nach dem Ende der Corona-Pandemie an ihre bisherige Praxis anknüpfen und erneut Pauschal- und Fernreisende auf die Rigi locken, ist völlig unhaltbar. 

Die Studie der Ostschweizer Fachhochschule (OST) Zukunft Rigi 2030+ – Wege zu einem nachhaltigen, klimaverträglichen Tourismus auf der Königin der Berge, die jetzt als Buch vorliegt (ISBN 978-3-9524933-8-0), fordert grundlegende Veränderungen im Tourismus. Alle Tourismusdestinationen, insbesondere die Bergbahnen, unter ihnen die Rigi Bahnen AG, die Hotellerie, Gastronomie, kommunale und kantonale Behörden sowie der Bund müssen jetzt mit schnellen Massnahmen handeln:

-        Der in der Studie herausgearbeitete naturnahe Tourismus von dem nicht nur das globale Klima und die Bevölkerung profitiert und die Absage an den Massentourismus sind zwingende Zielvorgaben zur Klimaneutralität für die Rigi und die Schweiz.  

-        Als Benchmark für den künftigen Tourismus gilt das Ziel Netto-Null 2030+, und zwar ausdrücklich nicht durch CO2-Kompensationen inner- und ausserhalb der Schweiz: Die Rigi-Pilotstudie beschreibt den dazu nötigen Transformationsprozess, welcher die negativen Klimawirkungen des heutigen Tourismus auf und an der Rigi deutlich zu reduzieren vermag.  

-        Für 33 Themen- und Handlungsfelder werden 119 Projekte und Massnahmen aufgelistet, dank denen der Rigi-Tourismus klimaverträglich und ressourcenschonend werden kann. Dabei stehen auch der Zustand der Landschaften und Lebensräume, der Baukultur und ihrer Geschichte sowie der Landwirtschaft und Alpwirtschaft im Zentrum. 

-        Ergänzend zu dieser Analyse nimmt die Rigi-Studie eine Schätzung der CO2-Bilanz des Rigi-Tourismus vor. Dabei zeigt sich, dass von den mit dem Flugzeug anreisenden Übersee- und Asiengästen mit Abstand die grösste Umweltbelastung ausgeht. Diezentrale Frage einer messbaren und verbindlichen Senkung des CO2-Ausstosses klammert die «Charta Rigi 2030» aus.

-        Deshalb wird für die Rigi ein die Umwelt schonendes Tourismuskonzept entworfen, das den Fokus auf Naturerlebnis, Kulinarik, Gesundheit, Klima, ökologisches Bewusstsein – und auf Gäste aus der Schweiz und den angrenzenden Ländern legt. 

Die Positionierung der Erholungsdestination Rigi mit Schwerpunkt Inland- und Nahmärkte sowie Betonung des ÖV und sinnvollen Kooperationen ist jetzt das Gebot der Stunde. 

Ich danke für die Verbreitung der Studie in Ihren Netzwerken und an Menschen, welchen eine ökologisch-fundierte und die Umwelt schonende touristische Entwicklung der Rigi am Herzen liegt. 

Mit guten Rigi-Grüssen! 

Dr. phil. René Stettler, Kulturwissenschaftler, Rigi Kaltbad


René Stettler

Rigi: Gedanken zum Jahresende 2022

2022-12-28 13:45:34

Liebe Freundinnen und Freunde der Rigi

Für meine Mitstreiter und mich besteht kein Zweifel: Die Rigi darf nie mehr zum Rummelplatz wie in den Jahren vor Corona werden. Sie soll in erster Linie ein Wander- und Familienberg sowie ein Naherholungsberg für die lokale Bevölkerung bleiben.

Die neue Rigi-Studie zeigt Wege in einen naturnahen und CO2-armen Tourismus auf, der die heute wichtige Frage, wieviel das einmalige Rigi-Erlebnis kosten darf, beantwortet: Eine freiwillige Begrenzung des Gästevolumens mittels Preisanpassung ist unausweichlich. Es darf nicht sein, dass ausländische Gruppenreisende auch künftig 10 bis 15 Franken für ein Rigi-Gipfelerlebnis bezahlen (pro Retourfahrt!), während der Preis für ein Halbtax-Billett 36 Franken, also mehr als das Doppelte (!), und der volle Preis 72 Franken, d. h. ca. das Fünffache (!), beträgt.

Doch der VR und die GL der Rigi Bahnen AG wollen die Rigi mit ihrem lieblichen Etikett «Königin der Berge» auch in Zukunft weit unter ihrem Wert zu Discountpreisen global verscherbeln. An einer Imagekorrektur zu einem hochwertigen touristischen Produkt sind sie nicht interessiert. Sie wollen die Rigi so verwalten, wie sie es immer getan haben – ohne etwas zu verändern.

Mit ihrer grossartigen Landschaft, dem fantastischen Rundblick auf Rigi Kulm, der einzigartigen touristischen Geschichte schon seit dem 16. Jahrhundert (Kaltbad) und mit der ersten Zahnrad-Bergbahn Europas (Vitznau – Staffel, 1871), den guten Anfahrtsmöglichkeiten mit Zug, Schiff, Bus, zwei Zahnradbahnen und mehreren Luftseilbahnen, verfügt die Rigi über sehr gute Voraussetzungen, zu einem Leuchtturm für den nachhaltigen, klimafreundlichen und ökologischen Tourismus zu werden.

Trotz diesen Voraussetzungen förderten der VR und die GL der Rigi Bahnen AG, die sich seit über einem Jahrzehnt als Tourismusunternehmen positioniert, seit 2010 mit einer Volumenstrategie den Massentourismus auf der Rigi und verfolgte bis 2020 eine andere, weder nachhaltige noch klimafreundliche Entwicklung. Obschon die prächtige Landschaft, die sie vermarkten, nicht ihnen gehört. Die Forderungen der Petitionen mit über 8000 Unterzeichnenden nach einer öffentlichen Eigentümerschaft und einer gemeinschaftlichen Bewirtschaftung bleiben bis heute ungehört.

Die ersten Reaktionen auf die Rigi-Studie zeigen: Die aufgrund der Klimakrise jetzt dringendst notwendigen Veränderungen werden ignoriert. Dies in einer Zeit, in der die Ökosysteme unwiderruflich zerstört werden, das Versagen der Märkte offensichtlich ist und das Wirtschafts- und Geldsystem des neoliberalen Projekts schwächelt.

Jetzt ist der Moment gekommen, die Weichen für eine ökologische Zukunft auf der Rigi zu stellen, um den CO2-Ausstoss bis 2030 ohne Kompensation auf Netto-Null zu senken. Jede Umstellung auf ein neues Geschäftsmodell kostet Geld. Angesichts der Klimakrise wird jedoch Nichtstun noch viel mehr Geld kosten.

Wir bleiben dran.

Wir informieren Sie bis ca. Mitte Januar 2023 mit einem Update zu den laufenden Verwaltungsbeschwerden beim Regierungsrat des Kanton Luzern in Sachen Abstimmung in Weggis vom 27. November 2022 betr. dem höchstumstrittenen Seilbahnkorridor und der Umzonung der Bergstation.

Ihnen und Ihren Familien die besten Wünsche fürs kommende Jahr. Bleiben Sie gesund!

Mit grossem Dank für Ihr kontinuierliches Engagement zugunsten der Rigi sowie die wiederkehrende Unterstützung unserer Anliegen.

Dr. phil. René Stettler, Kulturwissenschaftler, Rigi Kaltbad sowie Rigi-Mitstreiterinnen und -streiter


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René Stettler

Weggis: Abstimmung 27. November 2022 – Umstrittener Seilbahnkorridor sowie Umzonung Bergstation Rigi Kaltbad / Stellungnahme der Rigi-Petitionäre

2022-12-03 15:58:20

Stellungnahme der Rigi-Petitionäre zur Abstimmung vom 27. November 2022 – Umstrittener Seilbahnkorridor sowie Umzonung Bergstation Rigi Kaltbad

Liebe Freundinnen und Freunde der Rigi

Am 1. Dezember 2022 haben die 2. Rigi-Petition "Rigi: 800'000 sind genug!" und die 1. Rigi-Petition "Nein! zu Rigi-Disney-World" (2017) zusammen 8001 Unterschriften erreicht. Ein grosser Erfolg! Allen Unterzeichnenden und Personen, die für die Rigi unermüdlich Unterschriften sammeln, ein herzliches und riesiges Dankeschön. Weiter so!

·       Seit 2019 bittet die Petition «Rigi: 800’000 sind genug!» mit inzwischen 4650 Unterzeichnenden (Stand 27.11.22) den Verwaltungsrat (VR) und die Geschäftsleitung (GL) der Rigi Bahnen AG auf den Bau einer Gondelbahn von Weggis nach Rigi Kaltbad mit 11 Masten und mindestens 22 Gondeln zu verzichten. Eine Gondelbahn verschandelt das Landschaftsbild aufs Gröbste und hätte eine gut sichtbare und massiv störende «Wöschhänki» an der Rigi-Südflanke, die zu den wertvollsten Landschaften der Schweiz gehört, zur Folge.

·       Eine Gondelbahn im extrem steilen Gelände am Rigi-Südhang ist ein brutaler Eingriff in die Landschaft, die zum Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler (BLN 1606) gehört. Bekanntlich stehen die geschützten Schweizer Landschaften unter einem riesigen Druck (siehe Bericht Luzerner Zeitung: Druck auf geschützte Landschaft «enorm», 23.11.22).

·       Wir engagieren uns für die Rigi, die ein alpiner Symbolberg ist, und andere einmalige Schweizer Landschaften. Das Herzstück des naturnahen Tourismus für den wir uns einsetzen, bilden die vielfältigen noch vorhandenen Landschafts- und Naturwerte der Schweiz. Sie sind ein bedeutendes Qualitätsmerkmal. Wir verweisen auf die von uns Rigi-Petitionären und einigen Rigi Bahnen-Aktionären in Auftrag gegebene und im Oktober 2022 publizierte Rigi-Studie. Die Studie listet 119 Projekte und Massnahmen auf, dank denen der Tourismus auf der Rigi klimaverträglich und nachhaltig werden kann. Im Zentrum steht der sorgsame Umgang mit der Landschaft und Natur.

Abstimmungsresultat 

Die Rigi-Petitionäre haben das Abstimmungsresultat zur Teilrevision Zonenplanung und Bau- und Zonenreglement Seilbahnkorridor sowie Bergstation Parzelle GB 1318 zur Kenntnis genommen. Aufgrund der politischen Konstellation und der langjährigen Machtverhältnisse in Weggis musste man mit diesem Ergebnis rechnen. 

Wir bedauern, dass eine Mehrheit der Weggiser Stimmbürgerinnen und -bürger die Bedeutung einer intakten Landschaft an der Rigi-Südflanke sowie die eminent wichtige Funktion des Weggiser Schutzwalds («Chilewald») nicht erkannt hat. 

Aussicht ab Dorfplatz Rigi Kaltbad würde mit einer neuen Bergstation unwiderruflich zerstört

Die Umzonung der Bergstation Rigi Kaltbad ermöglicht es den Rigi Bahnen ein massiv grösseres und neues Gebäude in direkter Nähe zum Känzeliweg zu erstellen. Damit wird die einmalige Panoramasicht ab Dorfplatz unwiderruflich zerstört. Die bestehende Pendelbahn LWRK und ihre Bergstation wurden 1968 vom Architekten Justus Dahinden bewusst unterhalb des Dorfes platziert. Beim Bau des Mineralbads durch Mario Botta im Jahr 2010 hat dieser das bewährte Konzept respektiert und übernommen. Es ist in der Sache absolut unhaltbar, dass der Weggiser Gemeinderat die bestehende Bergstation Parzelle GB 1318 zonenrechtlich der Kur- und Hotelzone zuweist, welche wie der angrenzende öffentliche Dorfplatz der Ruhe, Erholung und prächtigen Aussicht dient. Erst mit dieser Umzonung wird den Rigi Bahnen ermöglicht, die Bergstation höher zu bauen. Als Folge würde diese den Dorfplatz um 3,5 m gegen Westen überragen – um ein ganzes Geschoss.

Gondelbahn: Massive Rodungen im «Chilewald» und an der Krete zu Rigi Kaltbad 

Im Weggiser Schutzwald drohen Rodungen von weit über 4000 m2.
Ab 2023 ist der genaue Umfang der massiven Rodungen im Plangenehmigungsverfahren (PGV) einsehbar. Diverse betroffene Anstösser wehren sich juristisch, dass es an der Rigi-Südflanke zu zerstörerischen Eingriffen im Weggiser Schutzwald kommt. Damit setzen wir ein klares Zeichen an der Rigi, welche der Bevölkerung gehört und nicht dem Monopolunternehmen Rigi Bahnen AG. Auch Pro Natura Luzern und Schweiz, WWF Luzern und Schweiz, Landschaftsschutzverband Vierwaldstättersee (LSVV), Innerschweizer Heimatschutz (IHS), Pro Rigi, die nationale Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) sowie die Stiftung Helvetia Nostra engagieren sich für den Erhalt des Schutzwaldes und der Landschaft.

Bewilligungsfähigkeit der Gondelbahn ist völlig offen 

Wir wehren uns gegen die willkürlich «verhandelte» Seilbahnplanung des Weggiser Gemeinderats und der Rigi Bahnen und fordern einen unabhängigen Planungsbericht sowie ein neues Gutachten der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK), welche im Jahr 2023 das aktuelle Projekt der Gondelbahn und insbesondere den geplanten, völlig überdimensionierten 75 Meter hohen Masten Nr. 7 (!) auf der Müseralp prüft und beurteilt. Ob der Bau einer Gondelbahn mit 11 Masten durch die geschützte Landschaft (BLN 1606) umweltrechtlich und sicherheitstechnisch überhaupt bewilligungsfähig ist, ist derzeit völlig offen. Dies wird im PGV oder separat vom Bundesgericht geklärt.

Windanfällige und extrem laute Gondelbahn: Krasse Fehlinvestition 

Das System der geplanten Gondelbahn ist im Gegensatz zur bestehenden Pendelbahn sehr windanfällig. Schon deswegen muss man angesichts der sich zuspitzenden Klimakrise mit zunehmendem Extremwetterereignissen von einer krassen Fehlinvestition der Rigi Bahnen sprechen.
Wir setzen uns aus diesen Gründen für eine schon heute technisch verfügbare innovative Ersatzlösung der Weggiser Pendelbahn ein: 

-       den 1:1-Ersatz; aktuelles Beispiel: umweltschonender Ersatz der Rothorn-Bahn durch die Bergbahnen Sörenberg AG; die drei Masten werden am gleichen Standort erneuert.

-       oder das neue umweltschonende Drei-Seil-System «TRI-Line» von Doppelmayr / Garaventa mit einem minimalen ökologischen Fussabdruck; siehe aktuelle Planung der Hoch-Ybrig AG.

Im Gegensatz zu einer extrem lauten Gondelbahn mit 11 scheusslichen Masten, die im Dauerbetrieb tagsüber ununterbrochen fährt, sind diese beiden Ersatzlösungen umweltschonend, leise und energiesparend. Eine Gondelbahn verbraucht fast doppelt soviel Strom wie eine Pendelbahn (Studie grischconsulta AG im Auftrag der Bündner Bergbahnen, 2010).
Fazit: Das gigantische Bauvorhaben für eine umstrittene Gondelbahn mit Kosten von ca. CHF 20 bis 25 Mio. in einem besonders artenreichen bislang fast unbebauten Gebiet, ist weder mit Klimazielen, Artenschutz, baulicher Verdichtung, noch mit dem Schutzbedürfnis der betroffenen Anwohner vereinbar. 

Rigi Kaltbad, 27. November 2022 

Dr. phil. René Stettler, Kulturwissenschaftler, Rigi Kaltbad

Initiant der Petitionen «Nein! zu Rigi-Disney-World» (2017) und «Rigi: 800’000 sind genug!» (bis 30. September 2023); Stand Unterschriften beide Petitionen: 7977 (27. November 2022)


René Stettler



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